Amerikanischer Bürgerkrieg

Amerikanischer Bürgerkrieg

Geschichte

Im Februar 1861 trennten sich mehrere südliche Bundesstaaten von den Vereinigten Staaten von Amerika und schlossen sich zu den “Konföderierten Staaten von Amerika” zusammen. Diese Abspaltung bezeichnet man auch als “Sezession”. Das Wort stammt aus dem Lateinisschen, “secessio” bedeutet “Abspaltung”.
Im Zentrum stand der Streit um die Abschaffung der Sklaverei.

 

Von Giacomo Dragone

25/08/2024

1. Ursprünge des Konflikts

Der amerikanische Bürgerkrieg entzündete sich nicht über Nacht, sondern war das Ergebnis einer langjährigen Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten. Bereits 1856, fünf Jahre vor dem eigentlichen Konflikt, entbrannte im Territorium von Kansas ein blutiger Krieg zwischen Befürwortern und Gegnern der Sklaverei. Dieser Konflikt, der als “Bleeding Kansas” bekannt wurde, zeigte die tiefe Verbitterung und die Bereitschaft zur Gewalt auf beiden Seiten.

Nach Ansicht der Südstaaten war die Sklaverei ein verfassungsmäßig geschütztes Recht.
Die politische Landschaft war tief gespalten, und Politiker beider Seiten erwiesen sich als unfähig, die wachsenden Spannungen zu entschärfen. Die Parteien waren so stark polarisiert, dass eine Einigung kaum möglich war. Die Medien trugen mit sensationellen Berichten über Gewalt und Unruhen zur weiteren Polarisierung bei. Die wirtschaftlichen Interessen waren ebenfalls ein wichtiger Faktor.

Die Sklaverei war nicht nur eine moralische Frage, sondern auch ein Eckpfeiler der südlichen Wirtschaft.
Die Angst vor wirtschaftlichen Verlusten trieb viele Südstaatler in die Arme der Sezessionisten.
Schließlich spielten auch charismatische Persönlichkeiten wie Abraham Lincoln, und John Brown eine entscheidende Rolle. Ihre Überzeugungen und Handlungen prägten den Verlauf der Ereignisse und führten die Nation immer näher an den Rand des Abgrunds.

Aufteilung der Staaten während des Konflikts

2. Abraham Lincoln

Lincoln, ein gemäßigter Republikaner, wurde 1860 gewählt, obwohl er in keinem einzigen der Südstaaten einen einzigen Wahlmann gewonnen hatte. Seine Wahl wurde von den Südstaaten als direkte Bedrohung ihrer Lebensweise und ihrer Institution der Sklaverei empfunden. Infolgedessen traten elf Südstaaten aus der Union aus und bildeten die Konföderierten Staaten von Amerika.
Als Oberbefehlshaber der Unionstruppen sah Lincoln sich vor die immense Aufgabe gestellt, die Nation wieder zu einen und die Sklaverei zu beenden. Er war ein entschiedener Gegner der Sklaverei, aber er musste auch die politischen Realitäten berücksichtigen und die Unterstützung der Unionstaaten sichern.

Zu Beginn des Krieges war Lincoln noch relativ zurückhaltend in Bezug auf die Abschaffung der Sklaverei. Erst als der Krieg sich hinzog und die Verluste auf beiden Seiten immer größer wurden, änderte Lincoln seine Haltung. Mit der Emanzipationserklärung von 1863 befreite er alle Sklaven in den aufständischen Staaten. Diese Entscheidung war ein Wendepunkt im Krieg.
Lincoln war ein Mann großer Entschlossenheit und Ausdauer. Er führte die Nation durch eine der dunkelsten Stunden ihrer Geschichte und setzte alles daran, die Union zu erhalten.

Nach dem Sieg der Union wurde Lincoln am 14. April 1865 von John Wilkes Booth ermordet. Sein Tod war ein schwerer Schlag für die Nation, die gerade erst begonnen hatte, den Weg zur Heilung einzuschlagen.

Abraham Lincoln

3. Bedeutung des Krieges

Der Sezessionskrieg, der zunächst als kurzer Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten erwartet wurde, entwickelte sich zu einem langwierigen und verheerenden Krieg, der als Vorläufer der totalen Kriege des 20. Jahrhunderts gilt.
Die Nordstaaten, industrialisiert und bevölkerungsreicher, standen den agrarisch geprägten Südstaaten gegenüber, die auf die Sklaverei als Wirtschaftsmodell angewiesen waren.

Die Entscheidung Lincolns, die Sklaverei abzuschaffen, war ein Wendepunkt im Krieg. Sie mobilisierte die Nordstaatenbevölkerung und schwächte die Konföderation. Nach der Niederlage bei Gettysburg und Vicksburg sicherte Lincoln seine Wiederwahl und konnte die Sklavenbefreiung durchsetzen.
Für die Südstaaten bedeutete die Befreiung der Sklaven eine psychologische und wirtschaftliche Niederlage und einen sozialen Umbruch, dessen Folgen bis weit ins 20. Jahrhundert hinein den Charakter der Region und die Mentalität der Bevölkerung prägten.

Die schreckliche Verwüstung weiter Landstriche, die immense Zahl der Todesopfer und die Mythen, die sich um den Bürgerkrieg und dessen Protagonisten ranken, haben dazu geführt, dass es heute in den USA nahezu 150 Gedenkstätten und Museen zum Bürgerkrieg gibt und dass sich der Krieg wohl nachhaltiger in die kollektive Erinnerung der US-Amerikanerinnen und -Amerikaner eingeschrieben hat als irgendein anderes Ereignis in der US-Geschichte.

4. Rassismus in der Nachkriegszeit

Nach der formalen Abschaffung der Sklaverei und dem Ende der Reconstruction setzte sich die Diskriminierung gegenüber Afroamerikanern in den Südstaaten in Form der Jim-Crow-Gesetze fort. Diese Gesetze, benannt nach einer rassistischen Stereotypfigur, institutionalisierten die Rassentrennung in nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens.
Schwarze und Weiße wurden systematisch getrennt, sei es in Schulen, Krankenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln, Parks oder sogar auf Friedhöfen.

Die Rechtmäßigkeit dieser Rassentrennung wurde 1896 durch das Urteil Plessy v. Ferguson bestätigt, das die sogenannte “separate but equal”-Doktrin einführte. Diese besagte, dass getrennte Einrichtungen für Schwarze und Weiße rechtmäßig seien, solange sie gleichwertig ausgestattet wären.
In der Praxis waren diese Einrichtungen jedoch fast immer minderwertig und dienten dazu, Schwarze von den gleichen Rechten und Möglichkeiten auszuschließen, die Weißen zur Verfügung standen.
Diese Maßnahmen, in Verbindung mit Gewalt und Einschüchterung durch weiße Terrorgruppen wie dem Ku Klux Klan, führten zu einer weitgehenden Entmachtung der schwarzen Bevölkerung.

Die Folgen dieser rassistischen Gesetze und Praktiken waren tiefgreifend. Sie führten zu einer jahrzehntelangen Unterdrückung und Benachteiligung der Afroamerikaner, die sich in allen Bereichen des Lebens bemerkbar machte. Die segregierte Gesellschaft schränkte die wirtschaftlichen Chancen der Schwarzen ein, begrenzte ihren Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung und perpetuierte ein System der Ungleichheit, das bis heute nachwirkt.

Ku Klux Klan Mitglieder

Gospelmusik

Gospelmusik

Musik

Gospelmusik ist ein christliches Musikgenre mit Wurzeln in den afroamerikanischen Kirchen der USA. Gospelmusik ist stark von Spirituals, Blues und Jazz beeinflusst und wird oft in Gottesdiensten verwendet.

 

Von Giacomo Dragone

29/07/2024

1. Geschichte der Sklaverei und die ersten Melodien

Um die Entstehung und die musikalischen Merkmale der Gospelmusik zu verstehen, muss man sich die Geschichte der Afroamerikaner in der Sklavenzeit und in der Entwicklung ihrer Kirchen vor Augen halten.
Bereits portugiesische und spanische Eroberer brachten leibeigene Diener, die aus ihren afrikanischen Kolonien stammten, mit in die „Neue Welt“.

Das erste Schiff mit 20 afrikanischen Sklaven erreichte 1619 Nordamerika. Seitdem wurden unzählige Afrikaner verschleppt und mit Waffengewalt zum Sklavendienst gezwungen. Es gab nichts, was sie mitnehmen durften und konnten außer Teilen ihrer Kultur – der wesentliche Teil ihrer Kultur war die Musikalität. Die Afrikaner konnten sich z. T. noch nicht einmal untereinander verständigen, da sie bewusst getrennt wurden und aus unterschiedlichen Stämmen mit unterschiedlichen Sprachen kamen. Es gibt viele Berichte, in denen davon erzählt wurde, dass die „negars“ auf den Schiffen Lieder sangen: traurige, sehnsuchtsvolle Lieder aber auch mutmachende Melodien.

Die Sklaven wurden hauptsächlich als Arbeitskräfte auf Plantagen eingesetzt. Die Anzahl der Afrikaner, die nach Amerika gebracht wurden, kann nur geschätzt werden. Die Geschichtsbücher nennen kurz vor der Zeit des Bürgerkrieges 1861 eine Zahl von 15 Millionen schwarze Sklaven auf dem gesamten amerikanischen Kontinent.

2. Frühe musikalische Formen von Sklavenliedern

Das emotionale Singen und das Tanzen der Sklaven bei der Arbeit und bei Versammlungen war wie in afrikanischen Riten ein lebensnotwendiger Ausdruck ihrer Identität. Ein weiteres Merkmal war das Steigern des Gesanges in immer höher werdende Tonlagen. Bei Männern war das Singen im Falsett in der afrikanischen Tradition ein Zeichen von höchster Potenz.

Das Singen fand auch während der Arbeit statt. In den „Worksongs“, „Calls“ oder „Cries“ ging es vor allem um das gleichmäßige Ausführen bestimmter Bewegungsabläufe der Arbeitenden und das Erleichtern von physischer Arbeit durch emotionale „Arbeit“, nämlich durch das Singen. Auch das Herbeirufen der Arbeiter zum Essen oder das lautstarke Anbieten der Ware auf dem Markt geschah in dieser halb gesprochenen, halb gesungenen Form.

Es gab noch andere musikalische Formen unter den afroamerikanischen Sklaven wie „Folk Songs“, „Prisoners Songs“ oder „Ballads“, aus denen sich der „Blues“ entwickelte. Ursprünglich war der Blues ein improvisierter Stegreifgesang, der solistisch ohne Harmoniewechsel gesungen wurde. Textlich ging es im Blues oftmals um das Beklagen und Beschreiben der schlechten Lebenssituation.
All diese Musikformen haben eines gemeinsam: Die aus der afrikanischen Polymetrik stammende starke Rhythmik und die Betonung der „off-beats“, den Schlägen, die zwischen den Grundpulsen liegen und den Gesang vorantreiben.

3. Fortschreitende Unabhängigkeit von den Weißen

Die Sklavenhalter versuchten schon früh die Sklaven nach ihrem weißen Ideal zu „zivilisieren“. Das glaubten sie zu erreichen, indem man die Schwarzen unter anderem zum christlichen Glauben bekehrte. Mithilfe der Bibel wollte man die Sklaven auch zur Unterwürfigkeit erziehen.

Warum die Sklaven die weiße Religion so schnell aufnahmen, obwohl sich dadurch nichts an ihrer Situation änderte, ist nicht eindeutig belegt. Die Betonung der Freiheit und der Gleichberechtigung aller Menschenrassen in der Bibel werden häufig als ein Grund angesehen. Ein Beleg dafür können die vielen Sklavenaufstände sein, die von schwarzen Predigern angeführt wurden. Außerdem identifizierten sich die Schwarzen sehr stark mit dem Volk Israel aus dem Alten Testament, das sich aus der Sklaverei in Ägypten befreien ließ.

Auf den ersten Camp Meetings wurden Psalme und Choräle gesungen. Diese waren langsame und getragene Melodien, die vom Prediger vorgesungen und von der Menschenmenge nachgesungen wurden. Die Negro Spirituals wurden einstimmig gesungen. Die Schwarzen übernahmen zunächst die Lieder der Weißen und entwickelten später eigene Melodien und Texte. Sie animierten die Gemeinde zur Teilnahme in Form von Zurufen und Klatschen.

4. Mehr Freiheit für die Gospelmusik

Ab 1773 wurde den Afroamerikanern die Gründung von offiziellen „Neger-Kirchen“ erlaubt. Die Weißen versprachen sich dadurch eine Trennung von den Sklaven, die bis dahin häufig zu ihren Gottesdiensten gekommen waren. Diese Trennung unterstrich die Tatsache, dass das Vorhaben der Weißen, die Sklaven nach ihrem Vorbild zu „zivilieren“, misslungen war.

Um 1801 wurde erstmals ein Gesangbuch für schwarze Gemeinden veröffentlicht.
Die Verbreitung der Lieder fand bis dahin nur durch die mündliche Weitergabe statt. Diese Liedkultur aus Afrika, wo eine Notenschrift nicht bekannt war, wurde auch lange Zeit weiter gepflegt, da die meisten Sklaven nicht lesen konnten.

Die Texte der Lieder waren nicht nur Ausdruck des Glaubens, sondern handelten oft in einer zweideutigen Weise von der politischen und sozialen Situation der Sklaven. Dieses sogenannte „double-talk“ ermöglichte den Austausch von geheimen Fluchtbotschaften während des Singens bei der Arbeit. Darin wurde die Freiheit im Himmel gleichgesetzt mit politischer Freiheit.
Auch wurde vielen schwarzen Christen alte Kirchengebäude überlassen. Diese waren von von zu groß gewordenen weißen Gemeinden, die sich neue Kirchenhäuser bauten.

5. Auswirkungen des Sezessionskrieges

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine ideologische und wirtschaftliche Kluft zwischen den amerikanischen Nord- und Südstaaten, die jeden Lebensbereich umfasste. Die größte Streitfrage zwischen ihnen war die Sklaverei. Während die südlichen Agrarstaaten daran festhielten, war für die industriellen Nordstaaten die Abschaffung der Sklaverei aus wirtschaftlichen Gründen unvermeidlich. Der Streit mündete schließlich in den Sezessionskrieg von 1861-1865 und endete mit der Niederlage der Truppen der Südstaaten. Der Kongress erklärte 1865 die Sklaverei in allen amerikanischen Staaten für abgeschafft.

Viele ehemalige Sklaven wurden arbeitslos. Die allgemeine wirtschaftliche Situation verschlechterte sich deutlich durch den Verlust der billigen Arbeitskräfte. Zahlreiche Hilfsorganisationen versuchten, den Freigelassenen eine Ausbildung zu ermöglichen und gründeten Schulen und Universitäten. Eine von ihnen war die Fisk University von Nashville, Tennessee. Ihr Gründer George White leitete einen kleinen Chor, in dem er mit den schwarzen Studenten Volkslieder und Negro Spirituals sang. Die „Fisk Jubilee-Singers“ hatten mit den konzertant gesungenen Spirituals aus der Sklavenzeit großen Erfolg und so gründeten sich mehrere kleine Gesangsgruppen im Stile der Fisk-Jubilee-Singers. Diese Lieder fanden große Verbreitung auch unter der weißen Bevölkerung.

Dinosaurier

Dinosaurier

Kultur

Die Dinosaurier erschienen vor etwa 225 Millionen Jahren auf der Erde und entwickelten sich zu einer äußerst erfolgreichen Lebensform. Sie existierten 170 Millionen Jahre lang, bevor sie durch den Einschlag eines Meteoriten ausgestorben sind.

 

Von Giacomo Dragone

08/07/2024

1. Arten von Dinosauriern

Nicht alle Saurier sind Dinosaurier. Es gab drei Hauptgruppen von Sauriern: Meeressaurier, Flugsaurier und Dinosaurier. Während des Mesozoikums eroberten diese Saurier fast alle Lebensräume der Erde.

Dinosaurier sind die Saurier, die auf dem Festland lebten, und sie waren nicht mit den Meeres- und Flugsauriern verwandt. Die ersten Dinosaurier erschienen vor etwa 225 Millionen Jahren und erreichten Längen von bis zu 58 Metern.

Die älteste Gruppe waren die Meeressaurier, die vor etwa 245 Millionen Jahren entstanden und bis zu 24 Meter lang wurden. Sie jagten in den Urmeeren nach Fischen, Krebsen und Tintenfischen. Die ersten Flugsaurier lebten vor rund 215 Millionen Jahren, wogen bis zu 200 Kilogramm und hatten Flügelspannweiten von über zehn Metern.

2. Soziale Fähigkeiten und Intelligenz der Dinosaurier

Die Im 19. Jahrhundert glaubte man, dass Dinosaurier dumm und einzelgängerisch waren. Heute wissen wir, dass viele Arten in Gruppen lebten und eine Intelligenz besaßen, die vergleichbar mit der von modernen Säugetieren oder Vögeln war.
Die meisten Dinosaurier schlüpften aus Eiern, ähnlich wie heutige Reptilien und Vögel. Die größten gefundenen Sauriereier sind 30 Zentimeter lang und fassen drei bis dreieinhalb Liter.

Im Gegensatz zu den meisten Reptilien, die ihre Eier einfach ablegen, bauten einige Dinosaurier Nester und bebrüteten ihre Eier, ähnlich wie Vögel.
Ein Fossilfund in der Mongolei zeigt einen Oviraptor, der beim Brüten von einem Sandsturm überrascht wurde und versuchte, sein Nest zu schützen. Einige Dinosaurier kümmerten sich auch nach dem Schlüpfen um ihre Jungen.

Dinosaurier bildeten auch Gruppen zu anderen Zwecken und zeigten dabei ein gewisses Maß an Intelligenz. Besonders schlau waren kleine, vogelähnliche Raubsaurier wie Velociraptoren und Saurornithoides, die in Jagdverbänden jagten. Fußspuren belegen das soziale Verhalten einiger Pflanzenfresser, die in Herden lebten. In Texas wurden Fährten von Riesendinosauriern gefunden, die zeigen, dass Jungtiere in der Mitte der Herde geschützt wurden.

Dinosaurier-Fußabdruck

3. Evolutionärer Erfolg der Dinosaurier

Einige Dinosaurier besaßen beeindruckende Klauen und Zähne, während andere über 40 Meter lang wurden und bis zu 100 Tonnen wogen. Diese Eigenschaften tragen sicherlich zur anhaltenden Faszination für Dinosaurier bei.

Die Dominanz der Dinosaurier über ein ganzes Erdzeitalter lässt sich jedoch nicht allein durch ihre Größe oder Waffen erklären. Dinosaurier gab es in vielen verschiedenen Größen, und viele waren nicht auf den offenen Kampf ausgelegt.

Forscher vermuten, dass die Lauf-Fähigkeiten der Dinosaurier ein Schlüssel zu ihrem Erfolg waren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Reptilien hatten Dinosaurier Beine, die sich direkt unter ihrem Körper befanden, anstatt seitlich abzugehen. Diese Beinstellung ermöglichte es ihnen, schneller und ausdauernder zu laufen.Die meisten anderen Reptilien können mit ihren seitlich abstehenden Beinen nur kriechen und sind auf lange, kraftsparende Ruhepausen angewiesen.

4. Aussterben der Dinosaurier

In der Erdgeschichte sind immer wieder riesige Meteoriten auf die Erde eingeschlagen. Vor etwa 65 Millionen Jahren schlug ein Meteorit, so groß wie der Mount Everest, auf der Halbinsel Yucatán im heutigen Mexiko ein.

Dieser Einschlag erzeugte eine gigantische Staubwolke, die den Himmel verdunkelte und zu einem massiven Temperaturabfall führte. Dies verursachte ein Massensterben und weitreichende Verwüstungen. Einige Arten, wie Krokodile und Schildkröten, überlebten, da sie keine spezialisierte Nahrung benötigen und bei Nahrungsmangel in eine Starre verfallen können.

Für die Dinosaurier bedeutete dieser Einschlag jedoch das Ende ihrer 170 Millionen Jahre dauernden Herrschaft. Sie starben lange vor dem Erscheinen der ersten Urmenschen, die vor etwa 3 Millionen Jahren in Afrika lebten. Mensch und Dinosaurier haben sich also nie begegnet. Heute leben nur noch die Nachfahren der Dinosaurier auf der Erde.

Kakao

Kakao

Kultur

Kakao befindet sich in den Samen des Kakaobaums. Wir brauchen Kakao als dunkelbraunes Pulver in vielen Backwaren. Allerdings kennen wir Kakao am besten aus der Schokolade, weil sie einen großen Anteil daran hat.

 

Von Giacomo Dragone

25/04/2024

1. Der Kakaobaum

Die Schokoladenherstellung beginnt mit dem Kakao. Kakao ist die Frucht des Kakaobaums, die in tropischen Regionen wie Westafrika, Südamerika und Asien angebaut wird. Die Kakaofrüchte werden geerntet und aufgeschnitten, um die Kakaobohnen herauszuholen.

Die Bäume selbst wachsen ausschließlich in Äquatornähe, am besten im Schatten anderer Bäume. Zwischen Oktober und März ist Haupterntezeit für Kakao. Die reifen Früchte wiegen ungefähr 500 Gramm und enthalten zwischen 25 und 50 Kakaobohnen. Diese sind direkt nach der Ernte von weißem Fruchtfleisch, der „Pulpe“ umgeben.
Kakaopflanzen benötigen ein tropisches Klima, um zu gedeihen. Sie brauchen viel Wärme und Feuchtigkeit. Daher kann Kakao nur in wenigen Regionen weltweit rund um den Äquator angebaut werden. Etwa 70 Prozent des weltweiten Kakaos wird in westafrikanischen Ländern angebaut. Dort sind die Côte d’Ivoire und Ghana Hauptanbauländer. Nur knapp 18 Prozent der weltweiten Kakaoernte stammen aus Mittel- und Südamerika, der Ursprungsregion des Kakaos.

Kakaobaum

2. Kakaoarbeit

Der Anbau von Kakao erfordert viel Handarbeit und Aufmerksamkeit, da die Kakaobäume das ganze Jahr über blühen und deshalb ständig neue Früchte tragen. Die Ernte ist mühsam, weil die großen Kakaoschoten von Hand vom Baum gepflückt werden müssen. Es dauert ein ganzes Jahr, um genug Kakao von einem Baum zu ernten, um nur ein halbes Kilo Kakao zu produzieren.

Der Kakaobaum ist auch sehr empfindlich und reagiert empfindlich auf Wetteränderungen sowie auf Krankheiten und Schädlinge. Sobald die Schoten reif sind und geerntet wurden, werden sie mit Macheten geöffnet, um die Kakaobohnen herauszuholen. Die Bohnen werden dann über mehrere Tage fermentiert, wodurch sie ihren charakteristischen Geschmack entwickeln. Anschließend werden sie getrocknet und in Säcke verpackt, um an Zwischenhändler verkauft zu werden.
Insgesamt erfordert der Kakaoanbau nicht nur körperliche Arbeit, sondern auch eine sorgfältige Pflege, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten und die Bohnen für die Schokoladenproduktion vorzubereiten.

Kakao Handarbeit

3. Vom Kakao zur Schokolade

Die Reise von der Kakaobohne bis zur fertigen Schokolade ist lang und komplex. Die rohen Kakaobohnen werden zunächst von Zwischenhändlern gekauft und dann an Exporteure weiterverkauft. Obwohl die Côte d’Ivoire der größte Kakaoproduzent der Welt ist, gehören viele der Fabriken zur Verarbeitung des Kakaos internationalen Unternehmen, und ein Großteil der Bohnen wird außerhalb der Anbauländer verarbeitet. Vier große Unternehmen kontrollieren etwa zwei Drittel der weltweiten Kakaoverarbeitung und verarbeiten den Kakao in Fabriken weltweit.

In den Verarbeitungsfabriken werden die Kakaobohnen zuerst zerkleinert, um die Hüllen zu entfernen, dann geröstet und schließlich zu einer Kakaomasse gemahlen. Diese Kakaomasse ist die Grundlage für Schokolade, kann aber auch in Kakaobutter oder Kakaopulver umgewandelt werden. Die eigentliche Schokoladenherstellung, bei der Schokoladentafeln und andere Produkte entstehen, erfolgt in den Schokoladenfabriken der Konsumentenländer.
Die Produktion ist intensiv und beinhaltet mehrere Verarbeitungsstufen, von der Ernte bis zur Endverarbeitung. Ein Kakaobaum kann in einem Jahr genug Kakao liefern, um bis zu 40 Schokoladentafeln à 100 Gramm herzustellen, abhängig vom Kakaogehalt und anderen Faktoren.

4. Schattenseiten der Kakaoarbeit

Die Kakaoindustrie hat ein ernstes Problem mit der Ausbeutung von Arbeitskräften, insbesondere in den Ländern, die den Großteil der weltweiten Kakaobohnen produzieren.
Länder wie die Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria und Kamerun sind wichtige Produzenten, aber die Arbeitsbedingungen dort sind oft schlecht. Es gibt viele Berichte über Kinderarbeit, Zwangsarbeit, niedrige Löhne und unsichere Arbeitsbedingungen.
Kinderarbeit ist besonders besorgniserregend, weil Schätzungen zeigen, dass Hunderttausende von Kindern in der Kakaoproduktion arbeiten, oft unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Viele dieser Kinder verrichten harte körperliche Arbeit, haben keinen Zugang zu Bildung und erhalten wenig oder gar keinen Lohn für ihre Arbeit.

Die Ursachen für diese Ausbeutung sind vielfältig und komplex. Armut ist ein großer Faktor, aber auch mangelnde Durchsetzung von Arbeitsgesetzen, schwache Regierungen, Korruption, der Druck, billige Produkte zu liefern, und der Wunsch der Verbraucher nach niedrigen Preisen tragen dazu bei.
Um diese Probleme zu lösen, sind Bemühungen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Unternehmen in der Kakaoindustrie, Regierungen, internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Verbraucher müssen alle daran arbeiten, die Bedingungen in der Kakaoproduktion zu verbessern. Nachhaltigere Anbaumethoden, Unterstützung der Bauern zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, Einhaltung von Arbeitsgesetzen und Förderung des fairen Handels sind wichtige Ansätze.
Verbraucher können ihren Teil dazu beitragen, indem sie darauf achten, ethische und fair gehandelte Produkte zu kaufen und Unternehmen zur Verantwortung ziehen, die diese Standards nicht einhalten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Ausbeutung in der Kakaoindustrie reduzieren und bessere Bedingungen für die Arbeiter schaffen.

Charlie Parker

Charlie Parker

Musik

Charlie Parker, auch bekannt als “Bird”, bleibt eine zentrale Figur in der Geschichte des Jazz. Sein musikalisches Genie und seine revolutionären Beiträge haben die Jazzwelt nachhaltig geprägt und seinen Platz als eine der größten Jazzlegenden aller Zeiten gefestigt.

 

Von Giacomo Dragone

31/03/2024

1. Eine schwierige Jugend

Parker wurde am 28. August 1920 in Kansas City geboren, einem bedeutenden Jazz-Zentrum der frühen Swing-Ära und Gegenstand einer lebenslangen Hassliebe für ihn. Er erlebte in seiner Kindheit keine Stabilität; sein Vater und sein Halbbruder verließen ihn und seine Mutter, als er noch ein Kind war. Während seine Mutter, seine einzige Stütze, ihn verwöhnte und ihm ein Saxophon kaufte, war sie nicht angemessen für ihn da. Als sie eine Nachtschicht annahm, erlaubte sie ihm unwissentlich, sich ins Nachtleben zu stürzen und an den legendären nächtelangen Jam-Sessions von Kansas City teilzunehmen – eine strenge Jazzschule und eine Art Initiationsritus ins Erwachsenenleben, bei dem die Fähigkeiten getestet und Misserfolge gnadenlos aussortiert wurden.

So wurde Charlie Parker, der mit 15 Jahren Berufsmusiker wurde, nicht aus Leidenschaft, sondern um sich zu beweisen und weil die Musik in der Luft lag. In regionalen Bands wie Tommy Douglas, George Ewing Lee und Harlan Leonard verdiente er sich seine ersten Sporen. Anfangs wurde er wegen seiner technischen Ungeschicklichkeit verspottet, zum Beispiel als er versuchte, während einer Session “Body and Soul” im doppelten Tempo zu spielen: “Alle fielen fast vor Lachen von den Stühlen. Ich ging nach Hause, weinte und spielte drei Monate lang keinen Ton.” Der Schlagzeuger Jo Jones warf sogar ein Becken nach ihm, um den Amateur zum Schweigen zu bringen. Doch mit unermüdlichem Fleiß arbeitete sich Parker nach oben. Er fand auch Unterstützung, zum Beispiel von dem Saxophonisten Buster Smith, der sein Mentor und eine Art Ersatzvater wurde.

Getrieben davon, seiner Lebenssituation zu entkommen, reiste er nach Chicago (wo er drei Monate lang als Geschirrspüler arbeitete, um den großen Art Tatum in einem Club zu hören) und nach New York, flüchtete aber auch in die illusorische Welt der Drogen. Mit 19 Jahren war er heroinsüchtig, als sein Vater von einer Prostituierten ermordet wurde. Da er nie ein glückliches Familienleben erlebt hatte, trennte sich Parker selbst von seiner Frau und seinem Kind. Weitere erfolglose Ehen sollten folgen.

2. Der Aufstieg des Bebop-Stils

Als Charlie Parker in das Epizentrum des Jazz nach New York zog, wurde er schnell zu einer der führenden Persönlichkeiten der aufkommenden Bebop-Bewegung. Mit seinem brillanten Spiel und seiner innovativen Herangehensweise an Improvisationen revolutionierte er den Jazz. Zusammen mit Musikern wie Dizzy Gillespie, Thelonious Monk und Max Roach schuf Parker einen neuen Stil, der sich durch schnelle Tempi, komplexe Harmonien und kühne improvisatorische Experimente auszeichnete.

Der Bebop war nicht nur eine musikalische Bewegung, sondern auch ein Ausdruck des sozialen Wandels und der kulturellen Erneuerung. Parker und seine Kollegen brachen mit den traditionellen Strukturen des Swing und schufen eine Musik, die sowohl intellektuell als auch emotional anspruchsvoll war.

Charlie Parker und Miles Davis

3. Persönliche Kämpfe

Trotz seines beruflichen Erfolgs kämpfte Charlie Parker zeitlebens mit persönlichen Dämonen. Seine Drogenabhängigkeit und sein unstetes Leben führten zu zahlreichen persönlichen und gesundheitlichen Problemen. Doch trotz dieser Herausforderungen gelang es Parker, weiterhin bahnbrechende Musik zu produzieren und einen unvergleichlichen Einfluss auf die Jazzwelt auszuüben.

Parker’s persönliche Kämpfe waren ein Schatten über seiner glänzenden Karriere. Sein Kampf gegen die Drogenabhängigkeit war ein ständiger Begleiter und führte zu wiederholten Auftrittsabbrüchen und Schwierigkeiten, mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten. 

Charlie Parkers Leben nahm eine tragische Wendung nach dem Tod seiner Tochter. Im Kampf mit unermesslichem persönlichem Schmerz unternahm er mehrere Versuche, sein eigenes Leben zu beenden. Seine selbstzerstörerischen Tendenzen blieben bestehen, was dazu führte, dass er nächtelang als Obdachloser in der U-Bahn verbrachte und Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken mit Elektroschocktherapie durchlief.

Bewusst über seine eigene Sterblichkeit lebte Charlie Parker mit dem Wissen, dass seine Zeit begrenzt war. Er verstarb im jungen Alter von 34 Jahren am 12. März 1955 in New York City.

4. Musikalisches Erbe und Vermächtnis

Dizzy Gillespie betonte, dass Charlie Parkers Beitrag zum Bebop vor allem in seiner einzigartigen Melodiegestaltung, seinen prägnanten Akzenten und seiner bluesigen Interpretation lag. Dies deutet darauf hin, dass Parkers persönlicher Einfluss auf die Entwicklung des Bebop vor allem durch seine unvergleichliche Artikulation und Phrasierung zum Ausdruck kam. Im Gegensatz zu vielen anderen Bebop-Musikern, einschließlich herausragender Künstler wie Sonny Stitt, zeichnete sich Parkers Spiel durch asymmetrisch gestaltete Phrasen aus, die voller überraschender Akzente waren und oft im Kontrast zur Rhythmusgruppe standen. Im Vergleich dazu improvisierten andere Musiker in einem viel gleichmäßigeren und vorhersehbareren Stil.

Charlie Parker’s Repertoire an melodischen und harmonischen Ideen galt als so einflussreich, dass es während seiner Zeit und auch danach als Tabu galt, sich zu weit davon zu entfernen. Heutzutage ist es jedoch ein wesentlicher Bestandteil der Jazz-Ausbildung und wird weiterhin studiert und gelehrt. Es ist wichtig zu betonen, dass Parker selbst nicht beabsichtigte, das Vokabular des Jazz zu kodifizieren oder die Sprache des Saxophons zu standardisieren. Er war stets bestrebt, seine persönliche musikalische Vision auszudrücken und seine Improvisationen waren Ausdruck seiner individuellen Kreativität und Spontaneität.

Charlie Parker und Dizzie Gillespie