Saxophon

Musik

Das Saxophon ist ein metallisches Blasinstrument aus der Familie der Holzblasinstrumente, das von Adolphe Sax entwickelt wurde. Es verwendet ein einfaches Rohrblatt am Mundstück, um den Klang zu erzeugen, und wird in Jazz, Klassik und vielen anderen Musikrichtungen gespielt.

 

Von Giacomo Dragone

14/09/2024

1. Ursprünge und Ruhm 

Saxophone haben ihren Namen von ihrem Erfinder Adolphe Sax (1814 – 1894). Die Geburtsjahre dieser Instrumente datiert man auf die Jahre 1841 – 43, in denen Adolphe Sax in Brüssel die ersten Instrumente baute. Fünf Jahre später meldete er sein Saxophon in Paris zum Patent an.
Sax wollte mit dem Saxophon ein Holzblasinstrument schaffen, das klanglich zwischen der warmen Klarinette und dem durchdringenden Klang der Oboe liegt.
Henri Selmer übernahm 1929 Sax‘ Pariser Werkstatt, und Saxophone von Henri Selmer Paris, insbesondere das Mark VI, erreichten Kultstatus.
Der eigentliche Ruhm des Saxophons begann erst mit dem Jazz in New Orleans. Alfred Baresel nannte es 1929 ‚das wichtigste Melodie-Instrument des Jazz‘.

Das Saxophon hat sich trotz seiner ursprünglichen Bestimmung für die klassische Musik im Jazz durchgesetzt. Sein variabler Klang und großer dynamischer Umfang machen es zu einem vielseitigen Instrument.
Anders als oft angenommen, wird das Saxophon seit dem 20. Jahrhundert in vielen Genres eingesetzt, wie zum Beispiel Pop, Rock ’n‘ Roll und elektronische Musik. Das Saxophon bleibt auch in der Konzert- und Tanzmusik beliebt.

Adolphe Sax

2. Aufbau

Das Saxophon erzeugt den Ton durch ein einzelnes schwingendes Rohrblatt, ähnlich wie bei der Klarinette. Es zählt daher zu den Holzblasinstrumenten und nicht, wie aufgrund des Korpusmaterials vermutet werden könnte, zu den Blechblasinstrumenten.

Das Saxophon besteht aus drei Einzelteilen: dem Mundstück mit Rohrblatt und Blattschraube (Ligatur), dem S-Bogen und dem Korpus. Einige Saxophonarten wie das Sopranino, Soprillo und manche Sopransaxophone bestehen nur aus Korpus und Mundstück.

Saxophone werden meist in größeren Betrieben hergestellt. Man kann in der Regel davon ausgehen, dass die angebotenen Modelle durchdacht konstruiert und sorgfältig ausgeführt sind. Trotzdem sind das Know-how, die Erfahrung des Herstellers nicht außer acht zu lassen. Unterschiede in der Qualität bestehen zunächst durch die verwendeten Metalle bzw. Legierungen (Messing, Goldmessing, Kupfer, selten auch Silber) und deren Herstellung.

Der Korpus der meisten auf dem Markt befindlichen Saxophone ist aus Messing gefertigt.
Im Gegensatz zu den anderen Holzblasinstrumenten ist das Metall bei Saxophonen mitentscheidend für die Klangeigenschaft und Klangqualität.
Je höher der Kupferanteil ist, desto samtiger klingt das Saxophon und je weicher das Korpusmaterial des Instruments, desto wärmer der Klang.
So ist Sterling Silber weicher als Rotmessing, Rotmessing weicher als Goldmessing, Goldmessing weicher als Messing. Am härtesten ist Neusilber. Ein weicher warmer Ton wird eher im klassischen Bereich bevorzugt, während moderne Musik und im Jazz-Bereich eher härtere Materialien gewünscht werden.

Anatomie des Saxophons

3. Spieltechnick

Der richtige Sitz des Mundstücks ist entscheidend für einen präzisen Ansatz beim Saxophonspiel. Traditionell wird das Mundstück so gehalten, dass die oberen Schneidezähne auf der schrägen Fläche aufliegen. Beim klassischen Ansatz, vergleichbar mit dem der Klarinette, zieht der Spieler die Unterlippe leicht nach innen über die unteren Zähne und drückt sie gegen das Blatt. Beim modernen Ansatz hingegen wird die Unterlippe nach außen gewölbt, ohne dass die Zähne das Blatt berühren. Dieser Ansatz erzeugt einen härteren Ton. Vor dem Spiel wird das Blatt auf beiden Seiten befeuchtet, um die Ansprache zu erleichtern.

Die linke Hand steuert hauptsächlich die oberen Klappen des Saxophons. Der Daumen ruht auf einer speziellen Daumenplatte und stabilisiert den oberen Teil des Instruments. Bei Bedarf kann er die darüber liegende Oktavklappe betätigen, um das Überblasen zu unterstützen. Die rechte Hand steuert dagegen hauptsächlich die unteren Klappen. Der Daumen dieser Hand hält das Instrument in der Mitte, während die anderen Finger jeweils eine Klappe bedienen. Der Zeigefinger der oberen Hand bedient zusätzlich die kleine B-Klappe und die Flageolet-Klappe. Die kleinen Finger beider Hände bedienen jeweils zwei bzw. vier Klappen, die mit Rollen verbunden sind, um einen reibungslosen Klappenwechsel zu ermöglichen.

Sowohl für den normalen Tonumfang als auch für den Altissimo-Bereich gibt es spezielle Fingersatztabellen, die dem Saxophonisten eine genaue Orientierung bei der Griffwahl bieten.

4. Rampone & Cazzani – eine Legende im Saxophonspiel

Dieser italienische Traditionsbetrieb ist seit dem 19. Jahrhundert für seine herausragenden Saxophone bekannt. Die Geschichte von Rampone ist eng mit der Entwicklung des Saxophons verbunden und geprägt von Handwerkskunst, Innovation und einer unermüdlichen Suche nach dem perfekten Klang. Gegründet von Egidio Forni und Teodoro Bonaventura Rampone, erlangte die Manufaktur schnell einen exzellenten Ruf für ihre hochwertigen Instrumente.

Mit dem Wechsel der Generationen kam es zur Hochzeit von Egidio Rampone und Guiseppina Cazzani, Tocher von Giovanbattista Cazzani, seines Zeichens Uhrmacher und Hersteller von Blechblasinstrumenten. Die beiden Familien schlossen sich zu Rampone & Cazzani zusammen.
Das Familienunternehmen Rampone e Cazzani wurde innerhalb der Familie weitergereicht. So wechselte mehrfach der Inhaber, sowie die Geschäftsführung. 1937 stirbt der Firmengründer Egidio Rampone. Der 2. Weltkrieg steht vor der Tür und die Firmenleitung wechselt. Fehler in der Geschäftsführung, aus Unwissenheit kaufmännischer Gegebenheiten, sowie den Nachwirkungen des 2. Weltkrieges muss Rampone e Cazzani 1957 Konkurs anmelden. Der Betrieb läuft noch immer als Reparaturservice, das Unternehmen ist aber voll eingerichtet und könnte wieder Saxophone produzieren.

Roberto Zolla war ein entfernter Verwandter der Familie Rampone und übernahm 1989 die Aufgabe, das Familienunternehmen wieder aufzubauen. Von diesem Moment an begann die Firma Rampone e Cazzani wieder Saxophone zu produzieren. Roberto Zollas Ziel war es, das Unternehmen zu seiner ursprünglichen Form, der traditionellen Handwerkskunst, zurückzuführen und qualitativ hochwertige Instrumente herzustellen.
Was zunächst unmöglich schien und mit großen Schwierigkeiten verbunden war – schließlich musste ein Unternehmen, dessen Ruf und Qualität ruiniert war, wieder rentabel gemacht werden – wurde nach und nach erreicht. Es galt, fähige Mitarbeiter zu finden, sie auszubilden und sie an die Idee und das Ziel heranzuführen. Langsam verbesserte sich die Qualität und der Ruf des einst großen Unternehmens Rampone e Cazzani wurde wiederhergestellt.

Rampone-Saxophone werden für ihren warmen, vollen Klang und ihre präzise Mechanik geschätzt. Jedes Rampone-Saxophon ist ein Unikat, das von erfahrenen Handwerkern in sorgfältiger Handarbeit gefertigt wird. Die Instrumente zeichnen sich durch ihre traditionelle Handwerkskunst, ihren exzellenten Klang, ihre präzisen Mechaniken und ihr edles Design aus. Rampone ist mehr als nur eine Marke; es ist eine Ikone für alle, die die Schönheit und die Kunst des Saxophonspiels schätzen.

Tenorsaxophon R1-Jazz Modell von Rampone & Cazzani